Alltagsintegrierte sprachliche Bildung

Kinder lernen im Dialog sprechen

Sprache und Sprachbildung entscheiden über die gesamte Lebenswirklichkeit, daher ist eine gelingende Sprachentwicklung u. a. die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg und die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Kinder lernen Sprache(n) unbewusst, beiläufig und ohne jede Anstrengung im Wechselspiel mit den Eltern und anderen Bezugspersonen – im Dialog über die Dinge in ihrem unmittelbaren Umfeld, die gerade ihr Interesse geweckt haben.

Für eine gelingende Sprachentwicklung braucht ein Kind feinfühlige Dialogpartnerinnen und Dialogpartner auf Augenhöhe mit offenen Ohren, echtem Interesse an den kindlichen Themen und Bedürfnissen, einer wertschätzenden zugewandten Haltung und alltäglich facettenreiche sprachliche Vorbilder – nonverbal und verbal. Genau hier setzen alltagsintegrierte sprachliche Bildung und das Landesprogramm an, da so alle Kinder profitieren. Alltagsintegrierte Sprachbildung richtet sich ressourcenorientiert an alle Kinder und erkennt sie als kompetente Dialogpartnerinnen und Dialogpartner in ihrer Lebensrealität an.

Sprachliche Bildung findet im Alltag statt

In diesem Sinne wird sprachliche Bildung im pädagogischen Alltag nicht als zusätzliches Bildungsangebot verstanden oder vermittelt, sondern bestenfalls in die Alltagsroutinen, die Gruppenaktivitäten und das freie Spiel der Kinder integriert. Die pädagogischen Fachkräfte erkennen, initiieren und nutzen verbale und nonverbale Signale des Kindes als Gesprächsanlässe. Sie knüpfen in den verschiedensten Alltagssituationen an das aktuelle Handeln der Kinder an und betten ihr eigenes Sprachhandeln in eine für das Kind bedeutungsvolle Situation ein.

Dabei nutzen sie aktiv verschiedene Sprachbildungsstrategien wie bspw. offene Fragen, handlungsbegleitendes Sprechen und korrektives Feedback. Nach dem Ansatz der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung unterstützen pädagogische Fachkräfte auf diese Weise sämtliche Kinder aller Altersstufen systematisch in ihrer Sprachentwicklung.

Pädagogische Fachkräfte als Dialogpartnerinnen und Dialogpartner

Als zweiten Bildungsort neben den Familien kommt der Kindertagesbetreuung bei der Sprachentwicklung eines Kindes eine große Verantwortung zu. Im Rahmen des Landesprogramms werden pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen dafür sensibilisiert, ihre kommunikative Interaktionsqualität sowie die Handlungssicherheit in der eigenen sprachpädagogischen Arbeit zu stärken und das Handlungsspektrum durch Methodenvielfalt zu erweitern. Dabei werden weitere Aspekte aus dem Handlungsfeld der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung wie z. B. Beobachtung und Dokumentation, Mehrsprachigkeit, sprachanregende Raumgestaltung oder inklusive Pädagogik einbezogen.

Zur Vertiefung bieten die Sprachmentorinnen und Sprachmentoren in Ihrer Region vielfältige Angebote wie bedarfsorientierte Qualifizierungen, Beratung und Reflexionsmöglichkeiten an.

Auch unser Partner „Das Landeskompetenzzentrum zur sprachlichen Bildung und Förderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS)“ hält verschiedenste Beratungs- und Qualifizierungsformate sowie praxisnahe Materialien zur Unterstützung der sprachlichen Bildung bereit.