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Worte bewegen Welten
Leipziger Sprachmentorinnen auf der Buchmesse und Didacta

"Worte bewegen Welten" - Das Motto der Leipziger Buchmesse © eric-kemnitz.com

Sprache öffnet Türen – in die Welt, zur Bildung und zu anderen Menschen. „Worte bewegen Welten“ so lautete das Motto der diesjährigen Leipziger Buchmesse und lockte rund 296.000 Besucherinnen und Besucher in die Messestadt.

Von Worten und Sprache geht eine Macht aus, sie schafft Realitäten. Sie ist ein Schlüssel zur Teilhabe und zum Bildungserfolg. Daher ist es wichtig, Kinder in ihrem Spracherwerb feinfühlig zu begleiten.

Wie das konkret in der Praxis aussieht, zeigten Leipziger Sprachmentorinnen und Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle des "Landesprogramms alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen" beim Didacta Symposium zur frühkindlichen Bildung am 28. März 2025.

Sprachbildung als Schlüssel für gelingende Übergänge

Podiumsgespräch zum gelingenden Übergang zwischen Kindertageseinrichtung und Schule © eric-kemnitz.com

Das zentrale Thema beim Didacta Symposium war der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Wie können Kinder auf diesem Weg gut begleitet werden? Welche Rolle spielt Sprache dabei? Und reicht eine Vorschulpflicht aus, um alle Herausforderungen zu lösen?

Neben Fachvorträgen von Prof. Timm Albers, Dr. Michael Lichtblau und Ursula Günster-Schöning fand ein Podiumsgespräch statt. Unter der Moderation von Max Finzel diskutierten Expertinnen und Experten aus Kita und Schule über Erwartungen und Erfahrungen beim Übergang von der Kita in die Schule und stellten gute Praxisbeispiele vor.

Lisa Ache, Teamleiterin der Leipziger Sprachmentorinnen, stellte im Podiumsgespräch die Umsetzung des Landesprogramms in der Stadt Leipzig vor. Neben Sachmitteln, Beratungs-, Vernetzungs- und Qualifizierungsangeboten gab sie auch einen Einblick in die vom Leipziger Team entwickelte Broschüre „Alltagsintegrierte sprachliche Bildung. Leipziger Modell für Kindertageseinrichtungen und Tagespflegepersonen“. Diese ist schon bald hier online verfügbar und bietet auch über Leipzig hinaus hilfreiche Impulse für die Praxis. Außerdem machte Lisa Ache darauf aufmerksam, dass noch bis zum 30.04.2025 die Beantragung von Sachmitteln für Leipziger Einrichtungen der Kindertagesbetreuung möglich ist.

Das Landesprogramm stellt sich vor © eric-kemnitz.com

Sprache, mögliche Sprachbarrieren und eine gelingende Kommunikation mit Familien spielen eine essenzielle Rolle bei Übergangsprozessen.

Lisa Ache betonte die Bedeutung eines gelingenden Spracherwerbs für kleine und große Übergänge. Denn wenn Kinder in die Sprache kommen, ihre Bedürfnisse formulieren und äußern können, können sie Übergänge aktiver mitgestalten. Pädagogische Fachkräfte können diesen Prozess mit einfachen Mitteln alltagsintegriert unterstützen – indem zum Beispiel Übergänge wie der Weg von der Garderobe in den Garten sprachlich begleitet und dadurch für die Kinder nachvollziehbar werden und somit leichter zu bewältigen sind. Diese Unterstützung sollte nicht erst im Vorschuljahr beginnen. Denn vor allem die ersten Lebensjahre eines Kindes sind für den Spracherwerb sehr bedeutungsvoll. Lisa Ache resümiert: „Sprachliche Bildung und ein gelingender Spracherwerb sind zentrale Bausteine, um Kinder und Familien in Übergangsprozessen zu stärken.“.

Begleitend zum Symposium informierten die Leipziger Sprachmentorinnen und Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle an einem Stand über das Landesprogramm sowie die praktische Umsetzung alltagsintegrierter sprachlicher Bildung in der Kindertagesbetreuung. Dabei kamen sie mit zahlreichen Fachkräften und Interessierten ins Gespräch und gaben konkrete Einblicke in ihre Arbeit.

„Sprachliche Bildung und ein gelingender Spracherwerb sind zentrale Bausteine, um Kinder und Familien in Übergangsprozessen zu stärken.“

Lisa Ache, Teamleiterin der Leipziger Sprachmentorinnen, Amt für Jugend und Familie, Stadt Leipzig

Gemeinsam mehr erreichen

Kinder lernen Sprache im Dialog – beim Spielen, Zuhören und Erzählen. Sprachbildung geschieht dabei nicht zusätzlich, sondern ist ein fester Bestandteil des Alltags – vom ersten Lebenstag an.

Je früher Kinder feinfühlige und sprachlich sichere Bezugspersonen erleben, desto besser können sie ihre Welt sprachlich begreifen und mitgestalten. Ob in Kita, Kindertagespflege oder Hort: Es braucht verlässliche Dialogpartnerinnen und Dialogpartner, die mit Aufmerksamkeit, Geduld und Wertschätzung sprachliche Lernprozesse begleiten.

Das Symposium hat gezeigt: Wenn alle Beteiligten – Eltern, Fachkräfte, Institutionen – Hand in Hand und kindorientiert zusammenarbeiten, können Sprachbildung und Übergänge gelingen. Denn Worte bewegen Welten – besonders dann, wenn Kinder selbst zu Wort kommen dürfen.

 

Neugierig geworden?

Viele Einrichtungen in Sachsen profitieren bereits von den kostenfreien Angeboten, Beratungen und Sachmitteln des Landesprogramms. Sie möchten mehr erfahren oder wünschen sich Unterstützung? Dann wenden Sie sich direkt an Ihre zuständigen Sprachmentorinnen und Sprachmentoren vor Ort. Denn die regelmäßige Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns, der gezielte Einsatz von Sprachlehrstrategien und sprachförderlichen Materialien und ein bewusstes Sprachvorbild helfen, Kinder in ihrer Sprachentwicklung zu stärken.

 

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